Hardwaresouveränität
Propietäre Hardwarearchitekturen stehen im Verdacht, eingebaute Backdoors zum Eindringen in Computersysteme zu enthalten. Aus den veröffentlichten Unterlagen der NSA geht hervor, dass die NSA Hardware manipulieren und mit Überwachungsmodulen ausstatten kann und das auch tut.
Hardwaresouveränität ist nur mit erheblichen Veränderungen in der Produktionsweise und damit verbundenen Investitionen zu erreichen. Außerdem besteht hier noch ein erheblicher Forschungs- und Entwicklungsbedarf. Vorraussetzung sind Open-Source-Hardware und transparente Fertigungsverfahren (gläserne Fabriken).
Weitere Aspekte sind:
- Modulare, recyclebare Komponenten
- Nachhaltige Gewinnung der Rohstoffe
- Faire Arbeitsbedingungen in Rohstoffgewinnung und Produktion
- Aufbrechen von Patenten zur Nutzung effizienter Architekturen in Open-Source-Hardware
- Verfahren zur Verifizierung sicherer Hardware
Mit der zunehmenden Verbreitung von 3D-Druckern und ersten Ansätzen zur Eigenproduktion von Computerplatinen (druckbare, leitfähige Tinte) könnte es in Zukunft möglich sein, Hardware komplett dezentral zu produzieren.
Es sind bereits verschiedene Open-Source-Kleincomputer am Markt verfügbar.
Auf dem 30C3 gab es einen Vortrag der Entwickler von Novena, einem Open-Source-Notebook, in dem sie die aktuellen Probleme in der Produktion darstellten: Ihr Notebook ist fast vollständig open-source, aber die Fertigungsstätten liegen in China und unterliegen keiner nachvollziehbaren Kontrolle. Jederzeit können dort Unbekannte in die Fabriken spazieren und gegebenenfalls die Fertigungsverfahren manipulieren.